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Castellammare del Golfo
Die Geschichte dieser kleinen Stadt, die an dem gleichnamigen Golf gelegen ist, ist eng an das Meer gebunden. Der Ort entstand als Seehafen für den Handel mit dem nahen Segesta. Am Meer kann man die Sichtungstürme und die Schutzwälle des Schlosses erkennen. Besonders an den Sommerabenden spielt sich das Leben am Meer ab. In der Umgebung ist eine altertümliche Landschaft erhalten geblieben wie die Ortschaft Scopello, die sich auf einem Felsen befindet, der auf die Faraglioni (nadelförmige Felsformationen) und die alte Tonnara (Verarbeitungsstelle für Thunfisch) geht. In dem Gebiet Castellammare liegt das Naturschutzgebiet „dello Zingaro“, in dem man unberührte Strände und bedeutende, ortsspezifische Tier- und Pflanzenarten findet. Für begeisterte Höhlenforscher sind die sehr beeindruckenden Grotten des Berges Inici nicht zu versäumen, in denen sich tiefe, „unheimliche“ unter Wasser liegende Seen und befinden.
Die Geschichte dieser kleinen Stadt, die an dem gleichnamigen Golf gelegen ist, ist eng an das Meer gebunden. Der Ort entstand als Seehafen für den Handel mit dem nahen Segesta. Am Meer kann man die Sichtungstürme und die Schutzwälle des Schlosses erkennen. Besonders an den Sommerabenden spielt sich das Leben am Meer ab. In der Umgebung ist eine altertümliche Landschaft erhalten geblieben wie die Ortschaft Scopello, die sich auf einem Felsen befindet, der auf die Faraglioni (nadelförmige Felsformationen) und die alte Tonnara (Verarbeitungsstelle für Thunfisch) geht. In dem Gebiet Castellammare liegt das Naturschutzgebiet „dello Zingaro“, in dem man unberührte Strände und bedeutende, ortsspezifische Tier- und Pflanzenarten findet. Für begeisterte Höhlenforscher sind die sehr beeindruckenden Grotten des Berges Inici nicht zu versäumen, in denen sich tiefe, „unheimliche“ unter Wasser liegende Seen und befinden.
Landschaft
Die Küste des Golfes von Castellammare in Form eines Amphitheaters rahmt die gleichnamige Stadt mit seinem Fischerdorf und seinem Schloss ein. Dies ist ein eindrucksvolles Landschaftsbild, umgeben von dem imposanten Berg Inici und herrlichen Stränden im Osten. Die im Westen felsige Küste ist stark gegliedert und zeichnet sich durch hohe Klippen sowie die Faraglioni di Scopello (zugespitzte hoch aus dem Meer ragende Felsen) aus. Aber auch die sich anschließende Küste Zingaro rühmt sich seiner kleinen, atemberaubend schönen Buchten wie der Cala Bianca, der Landspitze Grottaro und dem wunderschönen Meerbusen Giudaloca mit seinem kristallklaren niedrigen Wasser. Die felsig durchzogene Vegetation, die man dort vorfindet, ist besonders vielfältig: In den kargen Gebieten, die zum Meer führen wachsen Zwergpalmen, während sich zur Straße hin herrliche Johannisbrotbäume, Oleaster und Wolfsmilchgewächse befinden.
Scopello
Die kleine eindrucksvolle Ortschaft Scopello ragt auf dem Gipfel einer Anhöhe, die über den gesamten Golf von Castellammare reicht, aus der Landschaft hervor. Sie ist in der Nähe der mythischen Stadt Cetaria entstanden, die aufgrund des Reichtums an Thunfischen so genannt wurde. Der Name Scopello stammt aus dem Griechischen Skopelòs (Felsen) oder aus dem Arabischen Iscubul. In seinem Meer befinden sich majestätische und malerische, zugespitzte, hoch aus dem Meer ragende Felsen, die mit mediterraner Vegetation bedeckt sind. Man wird von der eindrucksvollen, mit weißem Kies bedeckten Bucht Guidaloca empfangen. Sie wird von einem alten Turm geschützt, der mit den zwei anderen Türmen der Großfanganlage für Thunfische – einer befindet sich auf einem kleinen Vorsprung, der andere auf einem schroffen Felsen – das Gebiet vor den vom Meer kommenden Gefahren sicherte. Der Baglio, der typisch ländliche Bau mit Innenhof, der am Ort eines arabischen Landgutes entstanden ist, bereichert mit seinem kleinen Platz und seiner antiken Tränke das Landschaftsbild der kleinen Ortschaft.
Geschichte
Die Staufer nannten die Stadt Castrum ad mare de gulfo, wovon der heutige Name abgeleitet ist, aber schon Segesta hatte in der Zeit der Elymer hier ihren wichtigen Hafen und Handelsplatz, der von den Phöniziern und Römern wegen seiner Warenaustausche geschätzt wurde. Im hohen Mittelalter wurde es zu einer Festung mit Schloss, die von den Arabern errichtet und Al Madarig (die Stufen) genannt wurde, um die Position der Stadt zum Hafen hin zu verstärken. Auch heute noch verbinden typische Treppen die einzelnen Viertel und führen zum Meer. Im Jahr 1560 wurde hinter dem Schloss ein feudales Landgut gegründet, das sich während des 18. und 19. Jahrhunderts vergrößerte und bis zu den Hängen des Inici Berges reichte. Dank dem Kornverlader und der Großfanganlagen für Thunfische, die nicht nur zum Fang sondern auch zur Verarbeitung der Thunfische dienten, wurde die Stadt zwischen dem 15. und 18. Jh. ein strategisch wichtiger Punkt für die ein- und ausgehenden Handelsflüsse. Von dort aus wurde sehr viel Korn exportiert.
Natur
Die Bergkette, die aus kalkhaltigen Gebirgsmassiven besteht und sich durch die Berge Inici (1064m), Pizzo delle Niviere (1043m) und einen niedrigeren die Ortschaft Castellammare überragenden Berg auszeichnet, ist hauptsächlich mit Nadelwäldern bedeckt, während auf dem Gipfel ein Rest des ursprünglichen Steineichenwaldes erhalten geblieben ist. Das Unterholz besteht überwiegend aus Pflanzen wie Brombeersträucher, Mäusedorn, Efeu, Wermut, Schlehdorn, Weißdorn, Hagebutte und Ginster. Die Felsenflora, wie Scabiosa cretica und Ceterach officinarum (Schriftfarn), welches zwischen den Felsspalten wächst, ist ebenfalls sehr interessant. Dort, wo das Regenwasser aufgefangen wird, findet man einige Scheibenzüngler – kleinen Fröschen sehr ähnliche Amphibien, die auch entfernt von Teichen leben können. Zwischen den engen Felsspalten stößt man auf eine am Boden lebende Schnecke - die Marmorana scabriuscola. Inmitten der Vögel kann man den Turmfalken bei der Jagd nach Insekten oder kleinen Nagetieren beobachten.
Die Riserva Naturale Orientata dello Zingaro ist ein Naturschutzgebiet von außergewöhnlicher Schönheit in einer besonders vielfältigen Umgebung, die teilweise Fitocenosi, welche von großem naturalistischen und zuweilen auch landschaftlichem Interesse sind, beherbergt.
Diese nicht ganz natürliche Umgebung, die aus der tausendjährigen Aktivität des Menschen als Hirte, Landwirt und Handwerker hervorgeht, bietet den Lebensraum ortspezifischer Pflanzenarten wie Orchideen und die Serratula cichoracea subsp. Mucronata, welche auch an der Nordküste Afrikas vorhanden ist. In diesem mediterranen Ökosystem wachsen in der Nähe rausragender Felsen ortstypische Schwertlilien, Hahnenfüße sowie Issopo. Einen sehr großen Einfluss auf die lokale Fauna hat die feuchte Umgebung, die besonders in den Tälern des Acci Berges vorzufinden ist, in denen hauptsächlich Binsengras und Braun-Segge wachsen.
Kunst
In der Mutterkirche, die im Inneren mit Marmor, Stuck und Freskomalereien dekoriert ist, befinden sich kostbare Werke wie die Majolika-Statue Madonna del Soccorso aus dem Jahr 1599, mal Giovanni Maurici und Giovanni D´Antonio, mal Luca Della Robbia zugeschrieben. Das Gewölbe ist mit Freskomalereien von Giuseppe Tresca (1768) verziert. Von großer Bedeutung ist auch ein Kruzifix mit Aposteln (1650) von Orazio Ferraro. Des Weiteren werden hier Freskomalereien von Domenico La Bruna (1738) aufbewahrt, die sich ursprünglich in der Kirche des Schlosses von Inici befanden.
Über dem Portal der kleinen Kirche Madonna del Rosario, die di l´Agnuni genannt wird, kann man ein kostbares Marmorrelief aus dem 16. Jh. der scuola gaginesca bewundern, auf dem die Madonna mit Kind, S. Nicolò und ein Eremit vor einem Kruzifix abgebildet sind.
Bemerkenswert sind auch ein Gemälde auf Tafelstein (18. Jh.) in der Kirche Madonna delle Grazie und die Freskomalereien aus den 17. und 18. Jh. in der kleinen Kirche Purgatorio.
Bauwerke
Das gewaltige und eindrucksvolle Schloss arabischen Ursprungs, das in normannischer und staufischer Epoche vergrößert wurde und die wichtigste Festung Westsiziliens darstellt, enthält Elemente von großer architektonischer Bedeutung: Die Wendeltreppe aus dem Mittelalter, die sich in einem kreisförmigen Wachturm befindet und das spätgotische kleine Portal mit schmückenden Motiven.
Die Mutterkirche (1726-36) mit ihrem heutigen barocken Erscheinungsbild dominiert über die anderen religiösen Gebäude. Bedeutend ist die Kirche l´agnuni (der Ecke) - vermutlich normannischen Ursprungs - mit einem schönen Portal aus dem 16. Jahrhundert.
Die eindrucksvolle Kirche Madonna delle Scale (17. Jh.) befindet sich auf einer Anhöhe. Nennenswert ist auch das ehemalige Kloster der Padri Crociferi (1659), das heute der Sitz des Rathauses ist.
In unmittelbarer Nähe von Castellammare haben der Baglio Inici und das Schloss Balata di Baida die Zeit überdauert, so ebenfalls die Türme, der Baglio und die Großfanganlage für Thunfische, die sich in der Ortschaft Scopello befinden.
Typische Produktionen
Ein Teil des Landes gehört zum Gebiet der Marmorgewinnung des Typs Rosso di Sicilia, der sowohl intern als auch extern im Baugewerbe und in der Inneneinrichtung verwendet wird. Dieser Marmor mit seinen gleichmäßigen ockerfarbenen Flecken und seltenen Kalkspat-Adern besteht aus dunkelrotem Kalkstein aus der Jura Zeit und ähnelt farblich stark dem Marmor aus Verona.
Durch die Anwendung antiker Methoden, wie die besondere Sticktechnik des sfilato siciliano, fertigen geschickte Stickerinnen in Handwerkstätten regelrechte Kunstwerke an. Eine angesehene Stickereischule bietet Kurse an und organisiert regelmäßig Ausstellungen.
Einige wenige Handwerker sind noch in der Lage Schuhwaren nach Maß zu fertigen. Die curinari flechten die Blätter der Zwergpalme mit schnellen Handbewegungen und erstellen die curina für die Herstellung von Taschen, Hüten und Fächern. Sie sind auch tüchtig in der Anfertigung von Körben, Rohrbehältern und Olivenstängeln.
Önogastronomie
Castellammare ist teilweise das Produktionsgebiet sowohl des DOP Valli Trapanesi Olivenöles, welches aus den Cerasuola, Biancolilla und Nocellara del Belice Oliven gewonnen wird, als auch des DOC Erice Weines, welcher vortreffliche Weißweine aus Catarratto und Grillo Trauben sowie Rotweine aus Nero d´Avola und Pignatello Trauben liefert, aber auch aus internationalen Rebsorten, die in diesem Gebiet einen typischen Charakter erhalten. Couscous – befeuchteter und zu Kügelchen zerriebener Hartweizengrieß mit Fischbrühe angerichtet, Pasta mit Sardinen, Thunfisch in den verschiedensten Arten zubereitet, getrocknete Tomaten sowie braciulune – ein aufgerolltes gefülltes Fleischstück, zählen zu den beliebtesten Gerichten einer einfachen und phantasievollen Küche, in der sich der ländliche Geschmack mit dem des Meeres vereint. Eine wahre Köstlichkeit ist das pane cunzato (belegtes Brot) aus Scopello. In den Konditoreien findet man cosi ruci - mit Feigen gefüllte Weihnachtssüßwaren, pignulata mit Honig, cassatedde mit Ricotta Käse, picuriddi - Osterlämmer aus Marzipan, traditionelle Cannoli und spincie – ein süßes Schmalzgebäck mit dem typischen schlichten Milchpudding biancomangiare.
Museen, Wissenschaft, Didaktik
Im Schloss befindet sich ein interessantes wissenschaftliches Museumszentrum, das in folgende Bereiche unterteilt ist: Archäologie mit Ankern und römischen Amphoren; Seefahrer-Tätigkeiten mit Geräten für die Schifffahrt und den Thunfischfang; Nostra Principalissima Patrona – Feierlichkeiten zu Ehren der Madonna del Soccorso sowie Castellammare sul set – Dokumentationen über Filme, Spielfilme, Werbespots und Reality-Filme, welche in Castellammare gedreht wurden.
Dieses Zentrum ist mit einem gut ausgestatteten Konferenzsaal und Räumlichkeiten versehen, die sowohl für Ausstellungen, die Kultur und Landschaft betreffen, als auch kulturellen Veranstaltungen und Vorführungen dienen. Im Ostflügel findet man außerdem das Museo dell´Acqua e dei Mulini (Museum des Wassers und der Mühlen) und das Museo Etno – Antropologico (Ethnisch-Anthropologisches Museum) „Annalisa Buccellato“.
In einem alten Fischerdorf ist in einem antiken Fischerhaus ein kleines Museum des Meeres eingerichtet worden, das verschiedene Geräte sammelt, die in der Fischerei und in den einst zahlreich im Golf vorhanden gewesenen Großfanganlagen für Thunfische genutzt wurden.
Religion
Ein Pilgerziel ist die Kirche Madonna delle Scale, die von Benedektiner Patern an einem „Ort des Wunders“ erbaut wurde, welches am 7. September 1641 geschah: Die Madonna rettete mit ihren Fürbitten eine Schäferin während eines Gewitters. Bis in die 60er Jahre des 20. Jahrhunderts war es Brauch, dieses Ereignis mit dem Festa delle verginelle zu feiern, bei dem neun oder zwölf junge Mädchen Pasta mit Saubohnen, zur Erinnerung an die Kost der durch ein Wunder Geretteten, serviert werden. Heutzutage wird vom 6. bis 8. September das Sagra della pasta con le fave (Volksfest der Pasta mit Saubohnen) gefeiert, das von einer Prozession und von einem Feuerwerk begleitet wird.
Am Abend des 18. Märzes wird ein Scheiterhaufen angezündet, San Giuseppe gewidmet, aus dem hohe Flammen steigen – die Vampata. Diesem Heiligen sind außerdem Vorführungen, eine Prozession, ein Jahrmarkt und ein Feuerwerk zwischen dem 29. April und dem 1. Mai gewidmet; Ereignisse, die sich zwischen dem 20. und 22. Mai anlässlich des Festes der Santa Rita wiederholen.
Unterhaltung, Sport und Freizeit
Castellammare ist vor allem ein wichtiger Touristen- und Badeort sowie ein Zentrum für Sport- und Freizeitboote. Während der Sommermonate füllen viele Feriengäste die herrliche mit Strandbädern ausgestatteten Küste, die verschiedenen Buchten und das kristallklare Wasser von Scopello.
Man kann wunderbare Ausflüge mit dem Motorboot entlang dem Naturschutzgebiet Zingaro sowie nach San Vito unternehmen und außerdem verschiedene sportliche Aktivitäten ausüben wie z.B. Reiten, Tennis, Wasserski, Segeln, Windsurf und andere Wassersportarten.
In Scopello bietet eine Tauchschule Kurse und geführtes Tauchen an, auch nachts an den interessantesten Teilen der Küste, wo man Schiffswracke und eindrucksvolle Grotten findet.
In Contrada Ponte Bagni, am Fluss Caldo, befinden sich die historischen Thermalbäder Segestas mit salzigem, alkalischem und erdhaltigem Schwefelwasser, das mit einer Temperatur von 44,1°C entspringt. Die Badeanstalt verfügt über zwei Schwimmbäder und die Grotte Regina mit einem Gewölbe aus römischer Zeit - eine echte natürliche Sauna.
Veranstaltungen
In den Sommermonaten findet die Veranstaltung Castellammare Estate statt, die ein reiches Programm an Theater- und Musikaufführungen sowie Cinema sotto le stelle (Freilichtkino) bietet, welche teilweise im Kreuzgang des ehemaligen Klosters der Crociferi vorgeführt werden. Das Hafengebiet mit seinen Restaurants und exklusiven Lokalen ist dagegen Schwerpunkt des Nachtlebens.
Eindrucksvoll sind die Feierlichkeiten vom 19. bis zum 21. August zu Ehren der Patronin Maria SS del Soccorso mit der am Meer stattfindenden Prozession des Götterbildes der Madonna. Zu den Feierlichkeiten gehört auch die im Hafen zelebrierte, von einem wundervollen Feuerwerk erleuchtete, erstaunliche historische Wiedererweckung des im Jahr 1718 von der Madonna vollbrachten Wunders, wodurch die Flucht der fünf englischen Schiffe, die ein spanisches Frachtschiff verfolgten, erreicht wurde.
Neben den religiösen Feierlichkeiten werden auch Spiele am Meer, Aufführungen und ein Jahrmarkt organisiert.
An Weihnachten finden in Castellammare verschiedene Veranstaltungen statt wie z.B. das Krippenspiel im Ortsteil Balata di Baida.
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Auch heute noch verbinden typische Treppen die einzelnen Viertel und führen zum Meer.
CHIESA MADRE
Im 16. Jh. errichtet, Giuseppe Mariani verlieh ihr das heutige Aussehen (1726- 36).
VILLA COMUNALE REGINA MARGHERITA
Garten, gehörte den Crociferi Patern, ist auf verschiedenen abfallenden Terrassen gepflanzt.
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