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Partanna
Partanna befindet sich auf einem Hügel, der über den Tälern der Flüsse Belice und Modione gelegen ist. Er bietet seinem Besucher eindrucksvolle Aussichten an, die auf die angrenzenden grünen Ebenen bis zu dem maritimen Vorgebirge reichen. Wie auch die anderen Orte des Belice, hat Partanna die verheerenden Kräften des Erdbebens von ´68 zu spüren bekommen. Heute jedoch ist er ein Ort, in dem Landwirtschaft und Weinanbau im Mittelpunkt stehen, wie die Produktion von wertvollen Weinen, einem renommierten Olivenöl und einem besonderen Käse aus Schafsmilch (Vastedda) bezeugen. Nicht zu versäumen ist das Schloss der antiken Feudalherren Grifeo (in dem sich ein modernes und eindrucksvolles Museum für Urgeschichte befindet) und der archäologische Park in Contrada Stretto. Sein Netz tiefer neolitischer Graben hat Partanno den Namen „Stadt der Graben-Zivilisation“ gegeben.
Partanna befindet sich auf einem Hügel, der über den Tälern der Flüsse Belice und Modione gelegen ist. Er bietet seinem Besucher eindrucksvolle Aussichten an, die auf die angrenzenden grünen Ebenen bis zu dem maritimen Vorgebirge reichen. Wie auch die anderen Orte des Belice, hat Partanna die verheerenden Kräften des Erdbebens von ´68 zu spüren bekommen. Heute jedoch ist er ein Ort, in dem Landwirtschaft und Weinanbau im Mittelpunkt stehen, wie die Produktion von wertvollen Weinen, einem renommierten Olivenöl und einem besonderen Käse aus Schafsmilch (Vastedda) bezeugen. Nicht zu versäumen ist das Schloss der antiken Feudalherren Grifeo (in dem sich ein modernes und eindrucksvolles Museum für Urgeschichte befindet) und der archäologische Park in Contrada Stretto. Sein Netz tiefer neolitischer Graben hat Partanno den Namen „Stadt der Graben-Zivilisation“ gegeben.
Landschaft
Partanna, auf Arabisch sichere Erde, ist ein herrlicher Balkon, der auf den Fluss Belice hinausgeht und sich auf einem hellen Hügel befindet, von dem man einen weiten Ausblick auf die Hügel und die Ebenen bis zum Meer hat. Ein Land mit starken farblichen Kontrasten, wo sich das Blau des Himmels zwischen den dichten Oliven- und Rebreihen verdunkelt, um sich im Kornfeld wieder aufzuhellen. Wunderschöne Ausblicke genießt man von zahlreichen Punkten der Stadt und besonders von den Aussichtsterrassen: von Piazza Barone Adragna sieht man das imposante Schloss Castello dei Grifeo und die weiten herrlichen Täler des Flusses Modione; von Piazza Falcone e Borsellino reicht der Blick an Tagen maximaler Sicht nicht nur bis Castelvetrano, Santa Ninfa und auf die Küste zwischen Mazara und Selinunte, sondern sogar bis Pantelleria. Eine schöne Aussicht hat man außerdem von der Kirche San Rocco. Wenn man bis zum Ortsteil Contrada Panoramica heraufkommt, kann man zudem die Ägadischen Inseln, Salemi und Gibellina sehen.
Geschichte
Die Stadt existierte schon im Jahr 988, wahrscheinlich als arabisches Landgut Barthammah. Ihre eigentliche Geschichte beginnt mit Giovanni II. Grifeo, der im April des Jahres 1139 von Ruggero II. den Titel des ersten Barons von Partanna verliehen bekam, nachdem Giovanni I., nach den genealogischen Schriften des Landgutes, das Leben des Grafen Ruggero I. rettete, indem er den arabischen Krieger Mokarta bei der Eroberung Mazaras tötete. Diese Episode ist auf einem Fresko in dem Waffensaal des Schlosses dargestellt. In den folgenden Jahrhunderten führte der Einfluss dieser adeligen Familie fort, die unzweifelhaft zur städtischen Entwicklung beitrug, indem sie den Bau von Kirchen und Klöstern förderte. Im Jahr 1627 verschaffte sie der Stadt den Titel eines Fürstentums.
Nach den schweren Schäden des Erdbebens von 1968, das die Stadt sowohl aus materieller als auch aus sozial-wirtschaftlicher Sicht tief getroffen hat, ist in dem Ortsteil Contrada Camarro eine neues Viertel entstanden, wo jetzt mehr als sechstausend Personen wohnen.
Natur
Das Gebiet Partanna erstreckt sich zwischen den Flüssen Modione und Belice. In einigen Abschnitten befinden sich typische lange Kanäle, die Valloni genannt werden – halbnatürliche Gebiete, die den nordafrikanischen Oued in vielen Aspekten sehr ähneln und die aufgrund der Artenvielfalt und der Bedeutung für die hydrogeologische Struktur besonders wichtig sind. In dem Naturschutzgebiet Riserva di Zangara in der Ortschaft Castello di Pietra wächst eine Vegetation mit einem relikten Dickicht und Wald, die sich in einer Schlucht steiler Felsen befinden. Hier, wo ein Nebenfluss des Belice als Wasserfall aus den Felsen springt, hat sich eine reichhaltige Vegetation gebildet - zahlreiche mediterrane Sträucher- und Baumarten wie auch viele Farne und herrliche Quercus virgiliana, die am zufließenden Flussarm wachsen. In felsiger Umgebung nisten Wanderfalken, Bachstelzen, Sperlinge und Marder.
Archäologie
In der Contrada Stretto haben bedeutende jungsteinzeitliche Graben (5570-5400 v. Chr.) Partanna den Namen „Stadt der Graben-Zivilisation“ gegeben. Diese wurden vermutlich zur Bewässerung oder für rituelle Zwecke genutzt, wofür wahrscheinlich ein Tunnel vorgesehen war, der von dem Graben zu einer Wasserquelle führte. Aufgrund der Einzigartigkeit der Funde wurde dieser Ort Santuario delle acque (Wasserheiligtum) bezeichnet.
In dem gleichen Gebiet hat man Gräber in Grotten und Kammern gefunden sowie Keramikarbeiten aus der Bronzezeit und Vasen des Typs Partanna-Naro, die typisch für andere prähistorischen Siedlungen aus dem Gebiet Trapani sind.
Zeugnis des hohen Entwicklungsgrades der Bewohner ist einer der einzigartigsten Funde – ein gebohrter Schädel, der die Zeichen eines chirurgischen Eingriffes trägt.
Interessante Reste von drei Hütten, die auf die mittlere Bronzezeit zurückgehen (zwischen dem Ende des 15. und Anfang des 13. Jh. v. Chr.), sind in der prähistorischen Stätte im Innenhof des Ufficio tecnico comunale (technisches Gemeindeamt) zu sehen.
Kunst
Der berühmte Bildhauer Francesco Laurana gründete seine Werkstatt 1468 in Partanna und schuf das Marmorwappen der Familie Grifeo, das auf dem Portal des Schlosshofes angebracht ist. Ihm zugeschrieben werden auch das Taufbecken, das sich jetzt in der Mutterkirche befindet, und die Madonna dell´Udienza in der Carmine Kirche, die vermutlich von einem örtlichen Künstler vollendet wurde.
Die Mutterkirche ist ein wahrer Schrein voller Kunstwerke. Interessant sind die reichen Stuckarbeiten (1692-1729), die zum größten Teil von Vincenzo Messina und seinen Söhnen Giacomo und Giovanni geschaffen wurden, darunter die eindrucksvolle und komplexe Trasfigurazione von Vincenzo (1717). Unter den Gemälden und Skulpturen sticht die monumentale Holzorgel hervor, dessen Bild Paolo Amato (1678) zugeschrieben wird und die von Natale Puglisi (1697) geschnitzt wurde.
Pietro Consagra hat die Wandskulptur der Kaserne der Carabinieri und das Bifrontale Rocco Chinnici, das sich im Gerichtsgebäude befindet, geschaffen.
Bauwerke
Das Schloss Castello dei Grifeo ist eins der best erhaltenen der Provinz und stammt vermutlich aus dem 14. Jahrhundert. Auch wenn Restaurierungen und Umbauten das ursprüngliche Aussehen verändert haben, hat es seinen ernsten Charakter einer antiken mit Zinnen versehenen Festung mit drei großen Flügeln um einen großen Innenhof beibehalten. Die Mutterkirche (16.-17. Jh.), deren geschädigten Teile nach dem Erdbeben von 1968 erneuert wurden, behält ihr ursprüngliches Aussehen bei mit einfachen seitlichen Glockentürmen und zwei weitläufigen Loggien (18. Jh.).
Die Kirche San Rocco (1576) mit ihrem eleganten Glockenturm ist ein kleines architektonisches Schmuckstück, das mit Stuckarbeiten und Gemälden verziert ist.
Unter den vornehmen Gebäuden auf der Hauptstraße sticht Palazzo Todaro Molinari mit gemäßigtem barocken Stil und einem schönen Portalbalkon hervor sowie Palazzo Pisciotta Calandra (1799), der schon deutliche neuklassische Linien aufweist.
Traditionen
Eine Tradition, die jedes Jahr in der Weihnachtszeit wiederholt wird, ist das Schmücken der Balkone oder das Dekorieren der Häuser mit kleinen Votivkiosken, die mit Lorbeerblättern geschmückt sind und heilige Bilder des Jesuskindes oder der Heiligen Familie enthalten. Ihnen wird eine neuntägige Andacht von Predigten vom 16. bis zum 24. Dezember gewidmet mit mitreißenden Volksliedern, die vom Ton des Dudelsackes begleitet werden.
Anlässlich der Feierlichkeiten des Heiligen wurde kürzlich der Brauch wieder eingeführt, die altari di San Giuseppe (San Giuseppe Altare) mit Broten zu schmücken, die mit ihren Formen die Natur, Jesus, Maria und Josef versinnbildlichen, und mit den typischen cucciddati – große Kringel mit einem Gewicht von acht bis zehn Kilo. Zum Tag der Heiligen wurde außerdem früher drei armen Leuten, die die Heilige Familie darstellten, vor einem Votivaltar ein Mahl mit vielen Speisen serviert, um für die erhaltene Gnade im Hinblick auf eine Krankheit, die Arbeit oder die gute Ernte zu danken.
Typische Produktionen
In Partanna werden Verputz, Farbe, Verkleidungen, Glasuren und Lacke und ähnliches für die Schifffahrt, das Baugewerbe, die Industrie und auch für die Biobauweise produziert. Besonders innovativ ist die Produktion von biologischen Farben, die aus Obst gewonnen werden. Aus Zitrusfrüchten Extrakten und insbesondere aus der Orangenschale erzeugt eine Firma Verbindungen, die terpeni bezeichnet werden. Sie unterscheiden sich im Vergleich zu den Lösungsmitteln petrolchemischen Ursprungs durch die niedrige Umweltbelastung sowohl im Gebrauch als auch in der Entsorgung. Terpene aus Orangen, vollständig biologisch abbaubar, wird nicht als giftiger Sondermüll angesehen und enthält keine gefährlichen Substanzen für das Ozonloch. Aus natürlicher Zusammensetzung erweist es sich als exzellentes Lösungsmittel für die Substanzen in der Farbgewinnung. Für die Zubereitung dieser besonderen umweltverträglichen Farben werden außerdem Holzöl, Leinenöl, Terpentinessenzen und Zitronenöl benutzt.
Önogastronomie
Partanna ist die Stadt der Zwiebeln, die groß, rot und von süßem Geschmack sind und ein Gewicht von 1/2 bis 1 kg haben.
Die Lage zwischen den Flüssen Belice und Modione hat eine fruchtbare Ebene geschaffen, die es den Bewohnern Partannas ermöglicht, Wein, Öl aus der renommierten Olive Nocellara del Belice DOP und schmackhafte Käse zu erzeugen. Eine DOP Käsesorte ist Vastedda mittlerer Konsistenz mit der Form eines Laibes, der aus Milch der autochthonen Belice-Schafe gewonnen wird. Am besten genießt man ihn in Scheiben geschnitten mit Öl und Origano.
Aufgrund der typischen Beschaffenheit der Produkte gehört Partanna zu den nationalen Vereinen Città del vino, Città dell’olio und, was die Käseprodukte betrifft, zum Consorzio di tutela Valle del Belice.
Gemüse wird in zahlreichen Gerichten verwendet, wie Pasta mit Blumenkohl oder Pasta mit macco (Saubohnen und wildes Fenchelkraut).
Museen, Wissenschaft, Didaktik
Im Schloss befindet sich heute ein interessantes Centro d´Interpretazione e Volorizzazione Territoriale, welches das Museo etnoantropologico und das Museo del Basso Belice zusammenfasst. Das zweitgenannte stellt wertvolles prähistorisches Material aus, das zum größten Teil aus dem Ortsteil Contrada Stretto stammt. Von bedeutendem Interesse sind die glockenförmigen Gläser und eine unversehrte große Vase, die von Capo d´Acqua stammt. Im Waffensaal sind Gemälde aus dem 17. Jahrhundert der Kirche San Nicola da Tolentino und ein Altarbild mit der Madonna del Rosario tra i Santi Domenico e Caterina von Simon di Wobreck (1585) ausgestellt. Zum Museum gehören ebenfalls die antiken Kellereien mit den Fässern und die Reitställe des Schlosses, in denen heute Kongresssäle eingerichtet wurden.
Die Gemeindebibliothek hat einen Bestand von insgesamt 14.127 Werken mit fondi speciali, die aus ehemaligen Klöstern stammen.
Religion
Der Schutzheilige der Stadt San Vito wird am 15. Juni mit einer Prozession und einem historischen Umzug gefeiert.
Die Bewohner Partannas sind besonders dem Heiligen San Francesco di Paola ergeben, dem am zweiten Sonntag nach Ostern eine tief empfundene Prozession mit zahlreichen Teilnehmern, einer Flamme und einem Feuerwerk gewidmet wird.
Eine weitere religiöse Tradition mit großer Beteiligung ist die Pilgerfahrt zur Wallfahrtsstätte der Madonna della Libera, die sich in dem Ortsteil Contrada Montagna befindet. Nicht nur die Bewohner Partannas, sondern auch die der Nachbargemeinden kommen zahlreich am ersten Sonntag im Oktober zusammen, um der Madonna Ehrerbietung zu erweisen.
Dieses Ritual entstand im 19. Jahrhundert, infolge einer wundersamen Begebenheit, dessen Hauptfigur ein Kaufmann aus Palermo war, der von Banditen ausgeraubt, eingekettet und von der Madonna befreit wurde, die ihm mit dem Kind auf dem Arm erschien. Zu ihren Ehren erstand erst eine kleine Kirche, die vom Erdbeben 1968 zerstört wurde, und dann die Wallfahrtsstätte.
Unterhaltung, Sport und Freizeit
Partanna hat eine ausgeprägte sportliche Kultur und verfügt über Fußballfelder und Tennisplätze sowie über schulische und private Turnhallen, die ein zufriedenstellendes Angebot für die verschiedenen Sportarten bieten. Von besonderer Bedeutung ist das Mehrzwecksportzentrum Peppino Impastato, das auch für Ereignisse und Ausstellungen verwendet wird. Verbände und Sportvereine sind aktiv tätig und fördern Veranstaltungen, Versammlungen, Kampfsportarten- und Schachturniere und Autorennen. Ein Sportverein ist seit Jahren im sizilianischen Volleyball erfolgreich, und ein Amateurverein bietet Wettgehen und Radsport an. Es ist möglich, Trekking und Ausflüge in der bezaubernden Landschaft zu unternehmen, und die Stadt mit seinen eleganten und gut ausgestatteten Geschäften lädt zu erholsamen Spaziergängen ein. Der Hauptplatz ist ein beliebter Treffpunkt für Jung und Alt.
Veranstaltungen
An dem jeden zweiten Sonntag im Monat stattfindenden Viehmarkt Mostra Mercato del Bestiame, nehmen zahlreiche Züchter und Hersteller teil, die aus ganz Westsizilien kommen. Die Fiera dell´artigianato (Messe der Handwerkskunst) findet im Winter statt. Zur Weihnachtszeit, vom 8. Dezember bis zum 6. Januar, wird das Winterfest gehalten.
Estate partannese ist ein Sommerprogramm von großem Anklang mit vielen Ereignissen und Veranstaltungen wie Aufführungen, hochwertigen Musikkonzerten, von denen viele in dem überwältigenden modernen Freilichttheater stattfinden. Besondere Bedeutung hat der Concorso Nazionale Teatro-scuola Grifo d´oro, eine Veranstaltung, die den italienischen Schülern die Möglichkeit gibt, sich in der Schauspielkunst zu versuchen.
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