Petrosino
Die Geschichte Petrosinos als unabhängige Gemeinde der Provinz Trapani beginnt 1980. Vor diesem Datum gehörte der Ort zum Gebiet von Marsala. Petrosino und Marsala sind beide landwirtschaftlich orientiert mit Weinbau und Weinerzeugung. In der Landschaft befinden sich in der Tat weite besonders mit Wein bestellte Felder wie Obst - und Gemüseanbau. In den Feldern trifft man auf die typischen Langüter „Bagli“, die besonders in dem Gebiet zwischen Marsala und Mazara del Vallo verbreitet sind. Es handelt sich um richtige befestigte Gutshöfe mit Innenhöfen, auf die das alte Herrenhaus geht. Petrosino zeichnet sich nicht nur durch ländliche Landschaft aus sondern auch wegen seiner Sandstrände (wir weisen auf den Strand Biscione hin), die im Sommer beliebtes Ziel von Urlaubern werden.
Die Geschichte Petrosinos als unabhängige Gemeinde der Provinz Trapani beginnt 1980. Vor diesem Datum gehörte der Ort zum Gebiet von Marsala. Petrosino und Marsala sind beide landwirtschaftlich orientiert mit Weinbau und Weinerzeugung. In der Landschaft befinden sich in der Tat weite besonders mit Wein bestellte Felder wie Obst - und Gemüseanbau. In den Feldern trifft man auf die typischen Langüter „Bagli“, die besonders in dem Gebiet zwischen Marsala und Mazara del Vallo verbreitet sind. Es handelt sich um richtige befestigte Gutshöfe mit Innenhöfen, auf die das alte Herrenhaus geht. Petrosino zeichnet sich nicht nur durch ländliche Landschaft aus sondern auch wegen seiner Sandstrände (wir weisen auf den Strand Biscione hin), die im Sommer beliebtes Ziel von Urlaubern werden.
Geschichte
Der Tradition nach stammt der Name Petrosino von den lateinischen Worten sinus (Bucht) und Petri (Peter), das heißt Peters Bucht, und bezieht sich auf die Anlegestelle San Pietro in der Bucht Biscione. Es ist jedoch wahrscheinlicher, dass der Begriff aus dem griechischen petroselinon abgeleitet wurde, der im lokalen Dialekt piddusinu geworden ist, was Petersilie bedeutet, die einst in großem Umfang angebaut wurde. Die ersten Ansiedlungen in der Mitte des 17. Jahrhundert entstanden durch Bauern des Hinterlandes, die kleine Wohnzentren (chiànara) bildeten, und von Fischern, die sich an der Küste der heutigen Ortschaft Biscione ansiedelten. Der Ort entwickelte sich ab dem 19. Jahrhundert längs der Hauptstraße (heute Viale Baglio Woodhouse), an der John Woodhouse 1813 eine Weinkellerei gründete. Die Selbstverwaltung geht auf 1980 zurück, als sich Petrosino von Marsala trennte und die jüngste Gemeinde der Provinz Trapani wurde.
Landschaft
Das landwirtschaftlich geprägte Gebiet von Petrosino ist durch Weinberge mit Grillo - und Catarrattotrauben auf fruchtbaren ebenen Böden bis zum Meer gekennzeichnet, die typisch für die Produktion des Marsala Weines sind. Den Weinbau betreffend ist Petrosino in Italien die Gemeinde mit der größten Produktion von Trauben pro Bewohner. 1632 begann die ursprüngliche Ortschaft, ihre heutige Gestalt anzunehmen, und die Siedlung entwickelte sich dank dem Engländer John Woodhouse mit dem Bau eines Baglio, dessen Portal das Wappen und das Symbol des Ortes wurde. Die Trockenlegung und Urbarmachung der 30er Jahre infolge der Konstruktion eines Kanalsystems mit Schleusen, die das Wasser sammelten und ins Meer fließen ließen, hat es möglich gemacht, einige Gebiete für die Landwirtschaft zu gewinnen. Die Landschaft endet an der sandigen Küste, die im Sommer zahlreiche Badegäste anlockt.
Natur
Die Küstensümpfe Margi Milo, Margi Spanò und Capo Feto – Gebiete Gemeinschaftlicher Bedeutung (GGB) und Besondere Schutzgebiete (BSG) für Vögel sind biologisch und ökologisch besonders interessant. In diesen natürlichen Biotopen halten sich bedeutende Zugvögel auf, von denen einige hier ein für ihr Überleben perfektes Habitat gefunden haben. Es handelt sich um Senkungen, die vom Meer durch einen Sandstreifen getrennt sind, im Winter fast völlig unter Wasser stehen und im Sommer austrocknen. Diese Erscheinung ist auch wegen der Anwesenheit von seltenen und vom Aussterben bedrohter Tier - und Pflanzenarten von besonderem Interesse, wie Limonium ramosissimus siculum, Salicornia perennis und Asparagus acutifolius, die stachelige Sträucher bilden. Unter den Vögeln, die in dem Sumpf verweilen, kann man Brachvögel, Krickenten und die aufgrund ihrer Seltenheit besonders wichtigen Stockenten finden.
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Traditionen
Jedes Jahr findet am 19. März anlässlich der Feierlichkeiten zu San Giuseppe vor der Kirche in der gleichnamigen Ortschaft die traditionale invito di San Giuseppe (Einladung zum Heiligen Josef) statt – ein reichhaltiges Mahl mit zahlreichen Speisen, das drei Personen dargeboten wird: einem Alten, einem Jungen und einem Kind, die jeweils den Heiligen Josef, Maria und Jesus darstellen und die von frommen Gläubigen vor einem Votivaltar, der mit symbolischen Broten geschmückt ist, bedient werden. Im Zeichen antiker ländlicher Traditionen findet im August in den Gassen von Chianu Parrini das Fest festa di chianura statt, das seinen Namen von dem Begriff chiano hat – kleine ländliche Ortschaft, in der die Bauern lebten, sich trafen und Feste feierten. Es werden Momente des früheren Land - und Fischereilebens wieder aufgelebt, die von auswärtigen und ortsansässigen Folkloregruppen begleitet werden. Daneben werden typische Süßspeisen mit gekochtem Wein und in Senföl eingelegte Weintrauben zubereitet und serviert.
Religion
Die zahlreichen kleinen Kapellen, im Dialekt fiuredde mit Bezug auf die in ihm enthaltene Heilige Figur, sind Ausdruck einer spontanen volkstümlichen Religiosität. Hier werden am Tag des Heiligen, dem die Kapelle gewidmet ist, oder an anderen religiösen Anlässen Kerzen angezündet und die Kapelle mit Palmen, Blumen und Bänder geschmückt. Im Mai finden die Feierlichkeiten zu Ehren der Schutzpatronin der Stadt Maria S.S. delle Grazie statt, die am 31. des Monats mit einer gut besuchten Prozession und mit der Übergabe des Schlüssels der Stadt an das Götterbild der Jungfrau endet, das in der Mutterkirche verehrt wird. Eindrucksvoll ist die Prozession im Meer mit der Statue der Maria Stella del Mare, die am 14. August stattfindet. Viele Personen nehmen an den Ritualen der Karwoche teil, deren Anfang am Palmsonntag neuerdings mit den Misteri viventi beginnt, die die Passion Christus darstellen.
Die Bagli
Das Gebiet wird durch die in der Landschaft zerstreuten befestigten Strukturen der Bagli gekennzeichnet. Sie wurden in erhöhter Position errichtet, um das umliegende Land und die dortige Arbeit kontrollieren zu können. Die Bagli haben als Hauptelement einen zentralen Hof, um den sich das Leben der Gemeinschaft abspielte. Dieser war häufig mit Pflastersteinen ausgelegt, und um ihn herum befanden sich die Wohnstätten, die Ställe und die Lager. Eigens dazu bestimmte Plätze dienen dem Weinkeltern (palmentu) oder der Olivenpressung (trappitu). Der höchste Teil war der Wohnsitz des Gutsbesitzers, der sich zu bestimmten Jahreszeiten dort aufhielt. Mit der Entwicklung des Weinbaus entstanden, besonders in Küstenähe, Weinkellereien in der typischen Baglio-Struktur. Im bewohnten Zentrum befindet sich der u bagghiu gnisi, der „englische Baglio“, der von den Leuten aus dem Ort so genannt wird, da er 1813 von dem englischen Kaufmann John Woodhouse errichtet wurde, der den Marsala Wein entdeckte und in die ganze Welt exportierte. In seinen antiken Kellereien wurden die legendären Soleras 1815 und Waterloo 1815 produziert. In Contrada Triglia Scaletta befindet sich der Baglio Spanò, der von dem Markgrafen Nicolò Spanò aus Marsala in den Jahren 1873 bis 1882 errichtet wurde. Er weist einen viereckigen Grundriss auf und verfügt über zwei miteinander verbundene Höfe. Einer ist der Familie des Besitzers vorbehalten, während der andere mit Lagerräumen und Ställen ausgestattet ist und der Produktion und den täglichen Bedürfnissen der Landarbeiter dient. Von besonderer Bedeutung sind die zwei in ihrer Art einzigartigen eckigen Sichtungstürme des antiken Baglio Marchese (18. Jh.), der Sommersitz des Markgrafen D´Anna aus Marsala war. In der Nähe befindet sich Villa Speranza (zweite Hälfte des 19. Jh.), die erste Herrenwohnstätte des Gebietes.
Bauwerke
Die Mutterkirche (18. und 19. Jh.) und der baglio Woodhouse (1813) sind die repräsentativsten Bauwerke. Das erste ist ein Symbol für den Glauben und die Religion, das zweite für den Weinanbau in diesem Gebiet, auf den sich auch das von Franco Armato geschaffene Denkmal Monumento all´uva bezieht. Der harten Arbeit der Fischer ist das Denkmal Monumento al Pescatore von Francesco Gennaro gewidmet. Eine Bronzebüste des Abgeordneten Francesco De Vita (1913-1961) gedenkt dem großen Mann und Politiker. Von den majestätischen Türmen Sibiliana und Galvaga ragt der erste an der Küste auf, um die vom Meer kommenden Piraten beobachten. Der zweite, der im Hinterland im Ortsteil Contrada Ramisella steht, sollte das Land kontrollieren, um eventuelle Banditen oder übel Gesinnte auszumachen. Zwei Windmühlen aus dem 19. Jahrhundert mit kegelförmigem Rumpf überdauern die Zeit und erinnern an die antike Form des Getreidemahlens.
Museen, Wissenschaft, Didaktik
In der ortsansässigen Mittelschule Istituto Comprensivo G. Nosengo befindet sich das Museo della civiltà contadina - historische Andenken der Stadt -, das einen Bestand an Geräten und Gegenständen enthält, die die Identität des Ortes rekonstruieren und die die Arbeitsweisen der Vergangenheit auf den Feldern, in den Handwerkswerkstätten und im häuslichen Bereich näher bringen möchten. Mit Phantasie kann man dem Bauern bei der Arbeit mit dem Pflug zugucken und die verschiedenen Phasen der Weinlese sehen, vom Transport der Trauben in Bottichen auf die Wagen bis zur Weinherstellung in den typischen Fässern. Es wurden außerdem eine Küche mit vollständiger Arbeitsausrüstung und ein Schlafzimmer wieder aufgebaut. Einige Kleidungsstücke aus dem späten 18. – frühen 19. Jahrhundert dokumentieren die Art der volkstümlichen Kleidung in dieser Zeit. In Petrosino befindet sich eine private Berufsfachschule für die Ausbildung von Keramikarbeitern und Dekorateuren.
Typische Produktionen
Erwähnenswert ist die Verarbeitung von Tuffstein, der aus den Kalksteinbrüchen abgebaut wird und sich gut für die Schaffung von Skulpturen der typisch gelben Farbe und für Artikel des Baugewerbes eignet. Geschickte Hände verarbeiten noch wie in der Vergangenheit Fischreusen und traditionelle Geräte für den Fischfang. In Handwerkswerkstätten schaffen geschulte Stickerinnen mit antiken Methoden echte Kunstwerke. Eine Firma stellt künstlerische Keramikarbeiten mit ausdrucksvollen Formen und Dekorierungen her, die von der jahrhundertealten, sizilianischen Keramikkultur inspiriert werden. Hochgeschätzt ist die Serie der Apothekergefäße und die Teller, die Museumsexemplaren nachempfunden sind. Die Produktion beinhaltet auch Fliesen mit sizilianischen Dekorierungen aus dem 16. Jahrhundert bis heute sowie Teller, Krüge, Küchenzubehör, Korbflaschen, Lampen und Ausstattungen für innen und außen.
Önogastronomie
Der Weinanbau, der 70% der gesamten landwirtschaftlichen Fläche einnimmt, und die Weinproduktion stellen seit jeher den wichtigsten Produktionszweig des Gebietes dar. Petrosino fällt in zwei D.O.C. Gebiete – Marsala und Delia Nivolelli. Vom Markt sehr geschätzt sind auch die Schaumweine sowie die Tafel - und Likörweine. Petrosinos Küche ist reich und phantasievoll und vereinigt in sich sowohl den typischen Geschmack des Meeres als auch der landwirtschaftlichen Produkte. Couscous mit Fisch, Pasta mit Seeigeln oder mit Sardinen, Klippfischsuppe, Seeigel mit Öl und Essig sind die klassischen gastronomischen Fischspezialitäten. Spaghetti mit matarocco (Tomaten, Knoblauch, Olivenöl und Basilikum), Pasta mit Saubohnen, pane cunzato (mit Tomaten, Sardellen, Olivenöl und Basilikum belegtes Brot), frittierter qualeddu und picchi pacchi Schnecken sind dagegen typisch für die ländliche Küche. Unter den Süßspeisen findet man in Senföl Eingelegtes, die Mustazzoli aus gekochtem Wein und Honig, die Cannatuna zu Ostern, Cubaita und Pignolata.
Veranstaltungen
Im Sommer finden in Petrosino viele Veranstaltungen statt: von Juli bis August werden in piazza Biscione Musikkonzerte, Kabarett und Theatervorstellungen aufgeführt. Petrosino tra immagini luci e colori ist eine Veranstaltung mit kulturellen Ausstellungen und Aufführungen und einer body painting Darbietung. Am Tag der Giornata dell´anguria kann man Wassermelonen oder deren Produkte wie Eis und Mousse verkosten. Zwischen September und Oktober findet das Volksfest sagra dell´uva e del vino statt, bei dem Wein mit Ausstellungen von typischen Produkten, Verkostungen, einer Tagung über Gesundheit und Folkloreaufführungen mit Umzug sizilianischer Wagen verbunden wird. In der Faschingszeit beleben maskierte Gruppen und geschmückte Wagen die Stadt. Der Poesie-Wettbewerb Pasquale Benigno fördert auf nationaler Ebene italienische und im Dialekt geschriebene Gedichte.
Unterhaltung, Sport und Freizeit
Die einzigartig schöne Küste Petrosinos ist im Sommer von großem Anklang, und es befinden sich dort zahlreiche saisonbedingte Einrichtungen. Der Strand Torazza mit seiner weiten und eindrucksvollen Einbuchtung durchsichtigen Wassers eines kristallklaren Meeres ist ein idealer Aufenthaltsort in jeder Jahreszeit dank der gesunden Luft und dem milden Klima. Das herrliche Meer eignet sich für angenehme Ausflüge mit dem Segelboot. und sein Fischreichtum ist für Angelliebhaber an der Küste oder vom Boot aus einladend. An der Küste Biscione gibt es viele Möglichkeiten zum Tauchen mit einem Tauchgang von 10 bis 60 Metren. Im Meer, in dem zahlreiche Fischarten leben, kann man auch einige Delfine oder Caretta caretta Wasserschildkröten bewundern, die ihre Eier am Strand legen. Volleyball, Boccia, Frauen - und Männerfußball, beach tennis und beach volley Turniere beleben den Sommer.
Le bellezze (de) di (de)Petrosino
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